Der Grazer Frauenrat war eines der Gründungsmitglieder von fair sorgen! Steiermark, und dies aus zwei Gründen:

Die COVID-19-Pandemie hat die traditionelle Aufgabenverteilung zwischen den Geschlechtern wieder verhärtet und die Situation von Frauen dramatisch verschlechtert. Denn es sind vor allem die Frauen, die diese Krise gestemmt haben und die den überwiegenden Teil der mehrfachen Belastungen getragen haben. Frauen springen ein, wenn Kindergärten und Schulen schließen, wenn Angehörige und Kranke gepflegt werden müssen, wenn es gilt, das System am Laufen zu halten. Viele Frauen sind durch diese Überbelastungen an ihre Grenzen gestoßen, einige sind wütend, die meisten fühlen sich alleine gelassen. Gleichzeitig sind Frauen oft in Bereichen wie Pflege oder Betreuung erwerbstätig. Diese als “haushaltsnahe Dienstleistungen” (ab-)qualifizierten Bereiche waren schon vor den Krisen überlastet. Viele Frauen wissen, dass strukturelle Verbesserungen in den Care-Berufen das Gebot der Stunde sind. Es braucht Personal- und Gehaltsaufstockungen, um die Ausübung dieser - für die Allgemeinheit so wichtigen - Berufe endlich mit fairen Bedingungen zu versorgen. 

Zudem braucht es eine gerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Care-Arbeit. Die immer weiter steigende Inflation trifft Frauen und Kinder auch in einem größeren Maß als Männer. Daten der Armutsgefährdung zeigen das sehr eindrücklich. Wenn weniger Geld für das alltägliche Leben vorhanden ist, versuchen Frauen, die zumeist für den Einkauf zuständig sind, einzusparen fair sorgen! ist eine Vernetzung von Gruppen und Netzwerken (u.a. Attac, Plattform 20.000 Frauen, Österreichischer Frauenring, Grazer Frauenrat, Salzburger Frauenrat, Gewerkschaftsfrauen, katholische Frauenbewegung…. ), die sich für eine geschlechtergerechte Steuer- und Budgetpolitik einsetzen.

fair sorgen! wird von Organisationen und Personen getragen, die gemeinsam den Druck auf politische Entscheidungsträger*innen erhöhen und ihre Forderungen im öffentlichen Raum sichtbar machen.

Mehr Informationen gibt es unter www.fairsorgen.at.