Petition: Verbale sexuelle Belästigung stoppen

Zu einem gewaltfreien Leben gehört unter anderem, sich im öffentlichen Raum unbeschwert bewegen zu können. Aktuell ist das leider nicht Realität: Viele Frauen und Mädchen in Österreich sind von verbaler sexueller Belästigung im öffentlichen Raum, sogenanntem „Catcalling“, betroffen.
Aussagen wie „Hey Puppe“, „Geiler A*sch“ oder „Du wärst sicher gut zu f*cken“, Pfeiff- und Kussgeräusche sind keine Komplimente, sondern Machtdemonstrationen, die auf Dominanz, Grenzüberschreitung und Entwürdigung abzielen. Belästigungserfahrungen durch Unbekannte sind ein wesentlicher Faktor für das fehlende Gefühl von Sicherheit im öffentlichen Raum.

Der Ministerrat hat im April 2025 einen neuen Nationalen Aktionsplan (NAP) zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen beschlossen. Der Aktionsplan soll dazu beitragen, Frauen und Mädchen ein Leben in Sicherheit und ohne Gewalt zu ermöglichen. [Verweis]

"Catcalling" ist verbale Gewalt und braucht einen eigenen Platz im Gesetz.
Aus diesem Grund fordert der Grazer Frauenrat, verbale sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum als Form von sexualisierter Gewalt im Nationalen Aktionsplan zu verankern und notwendige juristische Maßnahmen zum Schutz von Betroffenen zu entwickeln.

Illustration: (C) Clara Sinnitsch

Warum ist das wichtig?

Catcalling ist nicht harmlos – es ist eine Form von sexualisierter Gewalt, die bei Betroffenen ein tiefes Gefühl der Unsicherheit auslösen kann. Erfahrungen mit Catcalling können dazu führen, dass Betroffene Wut, Angst oder Scham empfinden und ihre alltägliche Freiheit einschränken, ihre Kleidung ändern oder bestimmte Orte meiden. Catcalling reduziert Menschen, vor allem Frauen und Mädchen, auf ihr äußeres Erscheinungsbild, entzieht ihnen ihre Würde und objektifiziert sie. Dadurch können auch Selbstbild und Selbstwertgefühl der Betroffenen negativ beeinflusst werden.
 
 Schutz vor verbaler sexueller Belästigung gibt es keinen -
Catcalling kann jede Person treffen, unabhängig von Aussehen, Kleidung oder Tageszeit. Catcalling ist Teil einer Gewaltpyramide, an deren Spitze körperliche und sexualisierte Gewalt stehen. Was mit „vermeintlichen Komplimenten“ beginnt, ist Teil einer gesellschaftlichen Struktur, die sexualisierte Gewalt verharmlost oder toleriert.
 

 Gewalt im öffentlichen Raum ist kein individuelles Problem – sie zu beenden ist eine politische Aufgabe.

Weiter
Weiter

Bildet Banden!