Bereits 5.000 Unterschriften für Petition gegen Catcalling

Bereits 5.000 Unterschriften für Petition gegen Catcalling: Grazer Frauenrat fordert gesetzliche Konsequenzen für verbale sexuelle Belästigung

Die Petition „Verbale sexuelle Belästigung stoppen!“ des Grazer Frauenrats hat binnen kurzer Zeit bereits über 5.000 Unterstützer:innen mobilisiert. Ziel der Initiative ist es, „Catcalling“ – also verbale sexualisierte Belästigung – endlich gesetzlich zu erfassen und im Nationalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen zu verankern.

Catcalling ist nicht harmlos – es ist eine Form von verbaler sexualisierter Gewalt, die bei Betroffenen ein tiefes Gefühl der Unsicherheit auslösen kann. Schutz vor verbaler sexueller Belästigung gibt es keinen - Catcalling kann jede Person treffen, unabhängig von Aussehen, Kleidung oder Tageszeit. 

Catcalling reduziert Menschen auf ihr Äußeres, überschreitet persönliche Grenzen und beeinflusst nachhaltig das Sicherheitsgefühl. Es geht um Macht, nicht um Flirt. Es ist höchste Zeit, dass der Staat solche Übergriffe ernst nimmt.
— Greta Pomberger, Kriminologin und Aktivistin im Grazer Frauenrat

Die Auswirkungen von „Catcalling“ und die hohe Betroffenheit von Frauen und Mädchen in Österreich zeigen einen dringenden Handlungsbedarf.

 

EIN FALL FÜR DEN NATIONALEN AKTIONSPLAN

Der Ministerrat hat im April 2025 einen neuen Nationalen Aktionsplan (NAP) zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen beschlossen. Der Aktionsplan soll dazu beitragen, Frauen und Mädchen ein Leben in Sicherheit und ohne Gewalt zu ermöglichen. Zu einem gewaltfreien Leben gehört unter anderem, sich im öffentlichen Raum unbeschwert bewegen zu können. Doch genau das ist durch verbale sexuelle Belästigung wie Catcalling derzeit oft nicht gegeben.

Aus diesem Grund fordert der Grazer Frauenrat in einer Petition, verbale sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum als Form von sexualisierter Gewalt im Nationalen Aktionsplan zu verankern und notwendige juristische Maßnahmen zum Schutz von Betroffenen zu entwickeln.

Aktivistinnen des Grazer Frauenrats mit Petitionsplakat
Foto: Clara Sinnitsch

Uns ist klar, dass Gesetze alleine keine Gewalt verhindern. Aber sie schaffen Bewusstsein und klare Grenzen. Ohne diese Grenzen wird sexuelle Belästigung weiterhin verharmlost und toleriert. Der Weg von verbaler Belästigung zu physischen Übergriffen ist oft nicht weit.
— Anna Majcan, Sprecherin des Grazer Frauenrats

Bei Catcalling handelt es sich um eine gezielte verbale Herabsetzung im öffentlichen Raum. Eine gesetzliche Regelung würde in erster Linie ein wichtiges gesellschaftliches Signal setzen: dass verbale sexuelle Belästigung keine Bagatelle ist. Es geht nicht darum, ab sofort jede sexualisierende Bemerkung strafrechtlich zu verfolgen, sondern Betroffenen die Möglichkeit zu geben, sich zu wehren und ernst genommen zu werden. In Ländern wie Frankreich, Belgien, Portugal oder Spanien gibt es bereits entsprechende Gesetze.

Unser Ziel ist wirklich nicht, zwischenmenschliches Flirten oder einvernehmliche Komplimente zu kriminalisieren. Uns geht es darum, dass sich Frauen und Mädchen im öffentlichen Raum sicher und respektiert fühlen – frei von verbaler sexueller Belästigung.
— Anna Majcan, Sprecherin des Grazer Frauenrats.

Petitionsplakat, Illustration: Clara Sinnitsch
Foto: Grazer Frauenrat

Der Grazer Frauenrat ruft zur Unterstützung der Petition auf:
👉
https://mein.aufstehn.at/petitions/verbale-sexuelle-belastigung-stoppen

MEHR ZUR PETITION →
https://www.grazerfrauenrat.at/catcalling-petition

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