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Hinten links: Der Mann steht im Matrosenlook vor einem runden Fenster, das an eine Schiffsluke erinnert. Er steht breitbeinig da und sein Blick ist in die Ferne gereichtet. Hier mögen Fenster und Person noch in Zusammenhang stehen.
Das nächste Fenster wird mit einer darauf sitzenden Frau beworben. Sie trägt einen Bikini und hohe Stiefel. Der Zusammenhang zwischen Fenster und besonders der Bekleidung der Frau ist – im Gegensatz zum Matrosenfenster – nicht ersichtlich.
Vielmehr soll durch die sexualisierte Darstellung der Frau, Aufmerksamkeit erreicht werden. Der Kleidungsstil kann als Pornografisierung des Alltags gelesen werden.
Das nächste Fenster wird von einem kleinen Mädchen im Ballettkleid beworben. Hier wird mit stereotypen Freizeitbeschäftigungen von Mädchen und Buben gearbeitet. Vergleichbares ist aus der Werbung der Spielzeugindustrie bekannt: Mädchen werden mit Puppen gezeigt, Buben mit Autos. Da alle Frauen auf dem Bild halbnackt sind, und alles Männer auf dem Bild komplett angezogen sind, erhält das kurze, ärmellose Kleidchen des Mädchens noch die Bedeutung, dass Mädchen bereits im Kindesalter Bekleidungsvorschriften – nämlich so wenig Textil wie nötig – für die Zukunft als erwachsene Frau lernen.
Das Fenster im Vordergrund wird von einem Mann beworben. Er ist, wie der andere Mann im Bild, vollständig bekleidet. Er schultert – als Anspielung auf das männliche Stereotyp der Stärke – einen großen Geldschein. Dieser Geldschein wiederum ist ein Stereotyp für ein weiteres Stärkekennzeichen von Männern: Geld und Macht. Der Machtkontext entsteht auch durch seine zentrale Bildposition und seine Körpergröße im Vergleich zu den anderen abgebildeten Personen.
Die Frau im rechten Bildhintergrund ist ausschließlich mit Höschen und Stöckelschuhen bekleidet. Das Schuhwerk schließt aus, dass es sich z.B. um ein Badezimmerfenster (Stichwort: Rollo) handeln könnte. Wie bei der anderen Frauenabbildung ist kein Zusammenhang zwischen Produkt und nacktem Körper herstellbar.