FACHVERBAND DER CHEMISCHEN INDUSTRIE Die Chemie stimmt nicht.

FACHVERBAND DER CHEMISCHEN INDUSTRIE Die Chemie stimmt nicht.

FACHVERBAND DER CHEMISCHEN INDUSTRIE Die Chemie stimmt nicht. 150 150 Verein Grazer Frauenrat

Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs versucht mittels TV-Spot Menschen für Berufe in der chemischen Branche zu begeistern.

Gezeigt wird eine junge Frau im Minirock, die mit dem Handy in der Hand auf einer Parkbank Platz nimmt um Selfies zu machen. An dieser Stelle ist ein Mann zu sehen, der die Frau beobachtet. Das Handy – ein Produkt, dass es ohne die Chemie so nicht geben würde – löst sich in der Hand des weiblichen Modells auf. Das veranlasst den Mann sich neben sie zu setzen, die Frau lehnt dies nicht nur durch Körpersprache und Mimik, sondern auch hörbar ab: ein “Nein” seitens der Frau ist zu vernehmen. Der Mann setzt sich dennoch auf die Parkbank, missachtet das offensichtliche Unwohlsein der Frau und rutscht immer näher zu ihr, obwohl sie von ihm wegrutscht und signalisiert, dass sie das nicht möchte. Nach erfolgter Einblendung des Logos der Verantwortlichen und der Kampagne endet der Spot.

Durch derartige Darstellungen der Geschlechter werden Übergriffe auf Frauen im öffentlichen Raum marginalisiert und verharmlost. Diese Verharmlosung führt weiters zu einer Verschleierung von (sexualisierter) Gewalt als Menschenrechtsverletzung und Form der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts.

Gewalt und Übergriffe an Frauen sind weltweit übrigens eine der häufigsten Menschenrechtsverletzungen, dementsprechend also nichts, was in irgendeiner Art und Weise belächelt werden sollte.

Aufgrund der möglichen Vorbildwirkung von Werbung(en) kann so auch ein Klima geschaffen werden, in dem die Hemmschwelle für Übergriffe und Belästigungen von Frauen im öffentlichen Raum sinkt.

Weiters wird ein Männlichkeitsbild repräsentiert, dass Männer per se als triebgesteuert und grenzüberschreitend abbildet.

 

Gemäß den Kriterien der Watchgroup gegen sexistische Werbung ist dieser Spot als sexistisch einzustufen.

 

In diesem Zusammenhang ist es uns ein besonderes Anliegen auf die Kampagne #NeinHeißtNein bzw. #NoMeansNo zu verweisen: https://www.unwomen.de/ueber-uns/neinheisstnein.html oder http://nomeansnoworldwide.org/