DIE MEISTEN FANS, wenn Frau verschwindet

DIE MEISTEN FANS, wenn Frau verschwindet

DIE MEISTEN FANS, wenn Frau verschwindet 150 150 Verein Grazer Frauenrat

Die Werbung des Fruchtsaftherstellers Rauch zeigt  einen bekleideten Mann in fünf  Rappern nachempfunden Posen und Styling. Jeweils daneben ist eine Frau abgebildet, die bei jeder Pose weniger bekleidet ist; bei der letzten Position des Mannes ist sie verschwunden.

Gekoppelt ist das Bild mit einem Text, der pro Pose eine höhere Anzahl an Fans (für den Mann) angibt. Am wenigsten Fans hat der Man mit der bekleideten Frau, am meisten, wenn die Frau verschwunden ist. Die Posen von Mann und Frau zueinander entsprechen den Klassikern der geschlechterspezifischen Körpersprache (vgl. tertiäre  Geschlechtermerkmale, Kriterienkatalog).

Das Sujet ist sexistisch, da die Frau in sexualisierter [dekorativer] Funktion als Blickfang dargestellt wird – ohne direkten inhaltlichen Zusammenhang zum beworbenen Produkt. Das geschlechtsneutrale Produkt „Eistee“ wird sexualisiert und dadurch emotionalisiert. Die dafür eingesetzte weibliche Sexualität wird kommerzialisiert. Es werden sexuelle Anzüglichkeiten auf Kosten der Frauen, die Benutzung von weiblichem Sex zur Anpreisung von Waren angewandt.

Das Sujet bedient sich folgender Rezepte:

  1. Frau = Sex:Die Reduktion von Frauen auf Sexualität.
  2. Frau = Produkt/Produkt = Frau:Frauen werden wie Konsumartikel behandelt und die Artikel sind wie Frauen.

Einschätzung der Werbung: Niveau 5 „Frauen runtermachen“:

Frauen sind nicht- denkende, zwei- dimensionale Dekoration. Sie sind sexueller Anreiz, beschränkt auf ihren dekorativen und ihren sexuellen Gebrauchswert, der durch Arrangement und Sprache unterstrichen wird.

Anmerkung:

Da das Verschwinden der Frau am meisten Punkte einbringt, kann von einer Verharmlosung von Gewalt an Frauen gelesen werden; der Eindruck wird von den gängigen Klischees über die Rapper- Szene verstärkt.