Werbespot, der Berufe in der chemischen Industrie bewerben soll
Anmerkungen vorab:
Die chemische Industrie ist offensichtlich nur bei ihren Produkten innovativ, denn bei der Bewerbung ihrer Industrie greift sie in die Mottenkiste. Offensichtlich richtet sich der Spot nur an junge Männer, das Mädchen im Spot ist nur passive Empfängerin seines großartigen Chemiewissens oder sie redet “blablabla” oder über Schuhe. Dann zieht sie sich auch noch aus und er muss noch um seine Integrität kämpfen, weil sie ihn verführt und er als quasie armes treibgesteuertes Wesen nicht widerstehen kann.
Eine Karriere als Chemikerin ist für sie wohl nicht vorgesehen – der Slogan “Chemie ist intelligent” gilt wohl nicht für Mädchen. Arme Burschen und Mädchen, die in diesen Rollenzwangsjacken gehalten werden.
Aus dem Kriterienkatalog
Geschlechterklischees und Vorurteile
Die Frauen – und Männerdarstellung und die Darstellung der Paarbeziehung bedient und inszeniert tradierte Geschlechterklischees – verkürzte, alltagsfremde, einengende, auf- oder abwertende Symbole historischer und gegenwärtiger Vorstellungen dessen, was wir als „weiblich“ und „männlich“ verstehen (sollen).
Seine Freizeitaktivitäten bestehen aus Sport und Abenteuer,…Ihre Freizeitaktivität wird durch Szenarien wie Klatsch, Schönheit und Shopping dargestellt.
Zudem ist die Darstellung ist so arrangiert, dass er arbeitet, während sie sich lediglich (infantilisiert) beschäftigt.
Sexualisierung von Körperteilen
Die Frau zieht sich (einmal mehr) aus.
Es werden sexualisierte Körperteile bzw. die so genannten „weiblichen Reize“ eingesetzt: der weibliche Busen, Po,… dadurch erfolgt eine nochmalige Abwertung der Frau zum bloßen Objekt.
Stilmittel (Vgl. Kriterienkatalog Seiten 16 – 18)
Stimmeinsatz, Kameraperspektive/n und Kamerafahrt/en, Farben und Kleidung bedienen und inszenieren die Geschlechterklischees ebenso.
Einstufung:
Niveau 5 – Beschränkt auf Stereotypen