Original Trachten-Clubbing „Almrausch” auf der Zistel, ein Event das öfter im Jahr veranstaltet wird und von „Die Weisse”, „Antenne” und „Bacardi” gesponsert wird. Diesmal wird eine junge Frau in Tracht auf dem Plakat gezeigt. Sie umfasst ihre Brüste und drückt diese dabei in die Höhe. Auf ihrem linken Busen ist die Aufschrift „DrDabernig.com” zu lesen. Dr. Dabernig arbeitet als plastischer Chirurg.
Diese Werbung verwendet mehrere Instrumente, die sie letztlich „sexistisch” machen:
Die sexualisierten Darstellungen von Frauen nach dem Motto„sex sells” als sichtbarste Form der sexistischen Werbung. Der Frauenkörper wird sexualisiert, und dient als universell einsetzbares Werbeinstrument. Die Frau wird auf ihre Sexualität reduziert und das Produkte – hier das Event – durch die visuelle Koppelung sexualisiert, und damit geht eine Herabsetzung von Frauen einher. Die dafür eingesetzte weibliche Sexualität wird kommerzialisiert und geschlechtsneutrale Produkte (wie Events) auf diese Weise emotionalisiert. Die Gleichsetzung von Frauen mit Produkten und Konsumartikeln, auch in Kombination mit der Verwendung der weiblichen Sexualität: Frauen werden wie Konsumartikel dargestellt und behandelt, Frauen werden in rein sexualisierter (dekorativer) Funktion als Blickfang dargestellt, der (halb)nackte Körper bzw. Körperteile steht ohne direkten inhaltlichen Zusammenhang zum beworbenen Produkt, die Frau, die sich für ein Produkt „räkelt”, macht nicht nur das Produkt „begehrenswert”, sondern auch sich selbst. Die Darstellung und/oder das Bild-Text-Arrangement suggeriert, dass Frauen eine Ware sind – käuflich wie die beworbenen Produkte.
Sexualisierung von Körperteilen. Frauen sind nicht als ganze Frau zu sehen, sondern nur Teile von ihr. Dabei werden am häufigsten sexualisierte Körperteile bzw. die so genannten „weiblichen Reize” eingesetzt: der weibliche Busen, die weiblichen Beine, (halbgeöffnete) Lippen, Haare im Wind … Dadurch, dass nur einzelne Teile einer Frau interessant sind, erfolgt eine nochmalige Abwertung durch Reduzierung der Frau auf diesen Körperteil und somit als Objekt.
Körpersprachlich wird durch die Kopfhaltung die Kehle freigegeben, wodurch eine Geste der Unterwürfigkeit und der erotischen Verfügbarkeit gesetzt wird.
Körpermanipulation – Dr. Dabernig, der plastische Chirurg.„DrDabernig.com” ist Werbung für ästhetische chirurgische Eingriffe („Schönheitsoperationen”) ohne medizinische Notwendigkeit (z.B. Brustvergrößerungen ), die klischeehafte Körperbilder propagiert.
Die Werbung setzt gezielt ein Körperbild ein, das einem eng definierten Schönheitsideal für Frauen entspricht. Durch die Werbeschaltung für einen plastischen Chriurgen direklt auf der Brust der abgebildeten Frau wird vermittelt, dass jede Person ihren Körper bis zu einem gewissen Grad selbst gestalten kann, um dem vermeintlichen Ideal zu entsprechen.
Solche Körperbilder können erheblichen Druck ausüben, den dargestellten Idealen zu entsprechen.Sie können die Eigenwahrnehmung, vor allem von jungen Menschen und insbesondere jungen Frauen, stören und massive gesundheitliche Probleme auf vielen Ebenen zur Folge haben.
Einschätzung der Werbung: Niveau 5 “Frauen runtermachen”.
Frauen sind nicht-denkende, zwei-dimensionale Dekoration. Sie sind sexueller Anreiz für Männer, beschränkt auf ihren dekorativen und ihren sexuellen Gebrauchswert.