Grete SCHURZ
(Frauenbeauftragte 1986-1994)
Grete Schurz studierte Rechtswissenschaft, Soziologie und Psychologie an der Kasrl-Franzens-Universität Graz und wurde 1986 vom damaligen Grazern Bürgermeister Alfred Stingl zur ersten Unabhängigen Frauenbeauftragten in Österreich berufen.
Sie setzte sie sich u. a. für Familienermäßigungen in öffentlichen Verkehrsmitteln, Aufnahme von Frauen als Straßenbahnschaffnerinnen, für die bevorzugte Vergabe von Gemeindewohnungen an alleinerziehende Mütter und für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in der Ausbildung von Gynäkologinnen ein – ebenso wie für Frauenparkplätze in Tiefgaragen und die Förderung künstlerisch tätiger Frauen und vieles mehr.
1995 wurde sie zur „Bürgerin der Stadt Graz“ ernannt und 2010 erhielt sie den Ehrenring der Stadt Graz.
Obwohl sie in Pension war, war sie bis zuletzt an der Grazer Frauenpolitik interessiert. Grete Schurz ist am 8. November 2022 im Alter von 88 Jahren gestorben.
(siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Grete_Schurz)
Barbara KASPER
(Frauenbeauftragte 1995-1998)
Barbara Kasper wird 1995 Unabhängige Frauenbeauftragte. Die finanziellen Voraussetzungen ihrer Arbeit gingen konform mit den Belastungs- und Einsparungspaketen, die auf Bundes- und Landesebene geschnürt worden waren. 1996 formierte sich das „UnabhängigeFrauenForum“ (UFF), das medial die Diskussion zur sozialen und materiellen Situation von Frauen in Österreich aufbereitete. Der Grazer Frauenrat war mit dem UFF solidarisch, der Schwerpunkt war: „Netzwerken“. Eine Änderung im Grazer Frauenrat regte Barbara Kasper an: Nicht nur Organisationen sollten Mitglied sein können, sondern auch Einzelfrauen, um vermehrt vom Austausch von Kontakten, Informationen und Ressourcen zu profitieren.
Doris KIRSCHNER
(Frauenbeauftragte 1998-2002)
Doris Kirschner griff als Unabhängige Frauenbeauftragte das Thema „Richtlinien“ (???) wieder auf und erstellte die erste Geschäftsordnung des Frauenrates. Vereint wurde gegen das „Lebenszentrum Graz“(???) und die Absetzung der Kärntner Frauenbeauftragten protestiert. Schwerpunkte: verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Verkürzung der Entscheidungsprozesse.
Daniela JAUK
(Frauenbeauftragte 2002-2004)
Daniela Jauk nutze das breite Gremium des Grazer Frauenrats verstärkt, um öffentlichwirksam frauenpolitische Themen zu kampagnisieren und setzte wieder stark auf Aktionismus und Öffentlichkeitsarbeit:2002 protestierten auf ihre Initiative hin Abgeordnete aller Parteien mit einer Delegation des Frauenrates als Frauenärztinnen verkleidet vor der Steirischen Gebietskrankenkasse GKK gegen die Vergabe einer Kassenstelle für Gynäkologie an einen Frauenarzt. Mit Daniela Jauk bekam der Frauenrat seinen ersten Internetauftritt. Wichtige öffentlich sichtbare Kooperationen gab es im Kulturhauptstadtjahr 2003 mit dem Projekt WOMENT! zur Geschichte herausragender Grazer Frauen und dem Projekt PLAKATIV! zur Geschichte der Frauenbeauftragten der Stadt Graz.
Brigitte HINTEREGGER
(Frauenbeauftragte 2004-2008)
Brigitte Hinteregger wird 2004 Unabhängige Frauenbeauftragte. Gemeinsam mit dem Frauenrat protestierte sie gegen Einsparungsmaßnahmen bei verschiedenen Fraueninstitutionen und Frauengruppen auf. 2007 initiierte sie das „Lichtermeer gegen Gewalt an Frauen“, und bei ihren Aktionen und politischen Statements nutze sie verstärkt Internet und Cyberraum.
Margarethe JANSENBERGER
(Frauenbeauftragte 2009-2014)
Maggie Jansenberger war als Frauenbeauftragte auch Geschäftsführerin des Vereins Grazer Frauenrat. Ihre Motti: „Keine Tat ohne Frauenrat!“, „Stoppt sexistische Werbung!“ und „Stadt der Menschenrechte ist Stadt der Frauenrechte!“ In ihre Zeit fallen die Gründung der Watchgroup gegen sexistische Werbung, nach deren Vorbild Wien, Salzburg und Klagenfurt nachzogen, der Gemeinderatsbeschluss zur „Einbeziehung von Beiräten und speziellen Beauftragten in politische Planungen und Entscheidungen“ oder ein Pilotprojekt zur Frauenförderung bei der Ausschreibung von Dienstleistungen in der Stadt Graz. Drei Jubiläen fielen ebenso in ihre Funktionsperiode: 25 Jahre Frauenbeauftragte & Grazer Frauenrat, 100 Jahre Internationaler Frauentag und 30 Jahre Ratifizierung der Cedaw. Maggie Jansenberger nutzte ihre Funktion um breite, kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit für frauenpolitische Anliegen zu betreiben. Der Frauenrat erfuhr eine Öffnung für Vertreterinnen aus Kunst &Kultur, Frauen mit Behinderungen und Migrantinnen.
2014 wurde die Funktion der Unabhängigen Grazer Frauenbeauftragten auf Wunsch der damaligen Grazer Frauenstadträtin Dr.in Martina Schröck abgeschafft. Stattdessen sollte eine in einem freien Dienstverhältnis angesiedelte Beratungs-Ombudsfrau (ohne entsprechende Infrastruktur wie Büro o.ä. und ohne den Auftrag, politisches Lobbying für Frauenanliegen zu machen) „Ersatz“ schaffen. Versuche der Wiedereinführung dieser wichtigen Funktion fanden in den letzten Jahren keine Mehrheit im Grazer Gemeinderat.