Aufgrund mehrerer Beschwerden, mit denen sich Frauen an die UFB wandten wurde zusammenfassend „Letzter Platz für Altweibermühle“ erstellt und an die Kleine Zeitung, den ORF und den Bürgermeister von Judendorf-Straßengel geschickt. Alle wurden um eine Stellungnahme ersucht.
Letzter Platz für Altweibermühle
Vorweg: es darf natürlich gelacht werden, aber dennoch müssen Spielregeln des Miteinanders eingehalten werden. Es ist beschämend, dass beim Grazer Faschingsumzug ein diskriminierender Wagen namens „Altweibermühle“ aus Judendorf-Straßengel an den Start geht, bei dem oben alte Weiber unter großem Getöse sozusagen verwurstet werden und unten schön und jung wieder herauskommen. Dass sowohl die Kleine Zeitung als Veranstalter als auch der ORF Steiermark derlei Diskriminierung dulden und auch noch lustig finden ist – trotz des historischen Bezug des Wagenthemas – doch sehr verwunderlich. Man fragt sich – im Vergleich dazu – ob eine „Negermühle“, eine „Behindertenmühle“ oder eine „Moslemmühle“ zugelassen worden wäre und Platz 4 gemacht hätte? Alte Frauen dürfen offensichtlich zur allgemeinen Belustigung ungehindert diskriminiert werden. Wie mögen sich wohl all die Großmütter gefühlt haben, die sich den Umzug angesehen haben um ihren Enkerln eine Freude zu machen? Ein solcher Auftritt aus einer Mischung von Frauen – und Altersfeindlichkeit ist auch kein Renommee für Judendorf-Straßengel. Es sollte sich in Graz und über dessen Grenzen hinaus herumgesprochen haben, dass es Diskriminierungen auf Grund des Geschlechts und des Alters gibt und dass 2012 das „Europäische Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen“ ist (vgl. z.B. Themenschwerpunkt, G7, 26. 02.2012). Wir erwarten eine öffentliche Distanzierung von diesem Auftritt von der Kleinen Zeitung, dem ORF Steiermark und dem Bürgermeister von Judendorf-Straßengel. Auch der Fasching entschuldigt eine solche Diskriminierung nicht.