NEIN zur vorzeitigen Anhebung des Pensionsantrittsalters für Frauen!

NEIN zur vorzeitigen Anhebung des Pensionsantrittsalters für Frauen!

NEIN zur vorzeitigen Anhebung des Pensionsantrittsalters für Frauen! 150 150 Verein Grazer Frauenrat

Bereits im Nov./Dez 2011 verfasste der Grazer Frauenrat eine diesbezügliche Stellungnahme.

 

Stellungnahme des Grazer Frauenrats zur geplanten Anhebung des Pensionsantrittsalters für Frauen: NEIN zur vorzeitigen  Anhebung des Pensionsantrittsalters für Frauen!

 

Die aktuelle Diskussion um die Anhebung des Pensionsantrittsalters für Frauen geht an der Lebensrealität der Frauen vorbei.

Schon jetzt haben Frauen ab 45 Jahre kaum mehr Chancen am Arbeitsmarkt. Das erwartete und angepeilte Sparpotenzial für die Pensionskassen würde sich nur zu den AMS-Kassen verlagert  und dem Staat nichts ersparen.

Die „Gehaltssprünge“ in den letzten Arbeitsjahren betreffen statistisch gesehen nur Männer.

Die faktische Gleichstellung von Frauen und Männern ist weder gesellschaftlich noch wirtschaftlich hergestellt: es gibt nach wie vor massive Benachteiligungen für Frauen während (!) der Erwerbstätigkeit, z.B. Einkommensunterschiede Frauen (1/3  weniger als Männer), spätere ca. 40 % weniger Pension,  ungleiche Verteilung von unbezahlter Arbeit im Haushalt und bei den Betreuungspflichten, gläserne Decken, etc.; die entsprechenden Daten dazu sind hinlänglich bekannt.

 

Die Schraube beim Pensionsantrittsalters für Frauen anzusetzen bedeutet schlicht „mehr vom Selben, statt einer Strategie, die darauf basiert, Überlegungen anzustellen, wie unsere Gesellschaft auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes, der Wirtschaft und der demografischen Entwicklung reagieren sollte!

 

Sich an der Lebensrealität von Frauen (und Männern) zu orientieren, würde bedeuten:

  • Gleichstellung von Frauen und Männern im Beruf (Angleichung der Einkommen) und Familie schneller vorantreiben.
  • Verbesserte Anrechnung der Kindererziehungszeiten; bei der Anrechnung der besten Verdienstjahre sollen Zeiten der Teilzeitbeschäftigungen wegen Kinderbetreuung im Alter von 0 bis 12 Jahre außer Acht bleiben, da die Frauen in dieser Zeit oft keiner Vollzeitbeschäftigung nachgehen können.
  • Väterkarenz für Männer verbessern und Papamonat auch in der Privatwirtschaft einführen
  • Einführung einer 30 Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich
  • Wiedereinführung der Berechnung des Pensionsanspruches nach den besten 15 Verdienstjahren
  • Frauen und Männer nicht als Kostenfaktor auf zwei Beinen sehen, sondern als StaatsbürgerInnen mit Recht auf Beständigkeit der Gesetzgebung (Wahrung des Vertrauensgrundsatzes)