Der Grazer Hauptplatz stand heute im Zeichen des Protestes gegen Gewalt an Frauen. Aus Anlass der sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Köln hatten die Grüne Stadträtin Lisa Rücker und Brigitte Hinteregger vom Unabhängigen Frauenbeauftragten Kollektiv und Grazer Frauenrat zur Kundgebung aufgerufen. Viele sind dem Aufruf gefolgt und haben damit ein deutliches Zeichen gegen sexualisierte Gewalt an Frauen und gegen eine Instrumentalisierung derselben für Rassismus und Hetze gesetzt. „Gewalt gegen Frauen wird es so lange geben, solange sich patriarchalen Strukturen nicht verändern“, betonten Hinteregger und Rücker in ihren Reden. Es sei wichtig, immer wieder öffentlich für diese Veränderungen einzutreten und für sich selbst zu sprechen. Letztendlich ginge es darum, dass sich alle Menschen von klein auf, unabhängig von ihrer Ethnie, sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität, Religion, Behinderung oder Lebensweise sicher fühlen können und vor verbalen, körperlichen und strukturellen Übergriffen geschützt seien: egal ob auf der Straße, zu Hause, bei der Arbeit oder im Internet. Ausnahmslos.
Neben Stadträtin Lisa Rücker und Brigitte Hinteregger kamen auch die ehemalige Frauenministerin der SPÖ Heidrun Silhavy, die Gemeinderätin der KPÖ Uli Taberhofer, Stadträtin Elke Kahr und Vesna Petkovic als Chorleiterin des multikulturellen Frauenchors SOSAMMA zu Wort. Letzterer sorgte stimmungsvoll für den musikalischen Ausdruck des gemeinsamen Anliegens.
Vielen Dank an alle, die heute mit uns am Hauptplatz gegen Sexismus – gegen sexualisierte Gewalt an Frauen und gegen Rassismus demonstriert haben! Vielen Dank an die vielen Unterstützer*nnen der Kundgebung! Vielen Dank an die Frauen von SoSamma und die Chorleiterin Vesna Petkovic! Heute haben wir gemeinsam ein starkes Zeichen gegen Sexismus und Gewalt gesetzt – und dagegen, in unseren Interessen von rassistischen Bewegungen instrumentalisiert zu werden.
WER WIR SIND:
Wir sind Frauen, auch Männer aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen und setzen uns für Gerechtigkeit innerhalb und zwischen den Geschlechtern und für eine offene, faire Gesellschaft ein. Wir engagieren uns gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt. Wir treten ein für die Freiheit und die Rechte von Frauen, für die Feministinnen jahrzehntelang gekämpft haben.
WAS UNS BEWEGT:
Die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Köln und anderswo schockieren uns und machen zutiefst betroffen.
Sexualisierte Gewalt gegenüber Frauen findet immer noch täglich statt: Die Täter leben im privaten Haushalt, im Freundeskreis, bewegen sich auf öffentlichen Plätzen, in Bus und Straßenbahn, im Internet und am Arbeitsplatz. Unabhängig davon, von wem die Gewalt ausgeht und wo die Tat stattfindet, sie darf keinesfalls hingenommen, totgeschwiegen oder wie derzeit nur als Argument für Rassismus und Verhetzung missbraucht werden.
Es muss klar sein, dass Gewalt gegen Frauen immer und überall eine Straftat ist. Es muss klar sein, dass Gewalt gegen Frauen immer und überall konsequent verfolgt werden muss. Es muss klar sein, dass Gewalt gegen Frauen immer und überall gerichtlich zu verurteilen ist. Der Staat ist dazu verpflichtet, jegliche Form von Gewalt zu verhindern. Sexualisierte Gewalt gegen Frauen darf niemals bagatellisiert oder vernebelt werden. Und es muss klar sein, dass nicht die Frauen für sexualisierte Gewalt verantwortlich zu machen sind. Dazu braucht es für die Betroffenen die bestmögliche Unterstützung und Begleitung. Immer und überall.
WAS WIR WOLLEN:
• Stopp des Missbrauchs von Gewalt an Frauen für Rassismus und Hetze
• Bestmöglicher Schutz vor jeder Form von Gewalt und Information über Rechte und Pflichten in allen sozialen Einrichtungen, auch in den Flüchtlingsunterkünften
• Ausbau von Beratung, Begleitung und Unterstützung für Betroffene sexualisierter Gewalt
• Schulung von Polizei und Justiz zur Früherkennung und für eine konsequente Strafverfolgung
• Frühzeitige, geschlechtersensible Pädagogik und Aufklärung
• Zivilcourage von Zeuginnen und Zeugen sexualisierter Gewalt
• Offensive öffentliche Aufklärungsarbeit über Sexismus und sexualisierte Gewalt durch Behörden, Initiativen und Medien
Alle Menschen sollen sich von klein auf, unabhängig von ihrer Ethnie, sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität, Religion, Behinderung oder Lebensweise sicher fühlen und vor verbalen, körperlichen und strukturellen Übergriffen geschützt sein: egal ob auf der Straße, zu Hause, bei der Arbeit oder im Internet. Ausnahmslos.
Das sind die Grundlagen einer freien Gesellschaft.
Rückfragen:
Brigitte Hinteregger für das Unabhängige Frauenbeauftragten Kollektiv 0680 24 60 772
www.grazerfrauenrat.at
UNTERSTÜTZER*INNEN der Kundgebung
Unabhängiges Frauenbeauftragten Kollektiv (Brigitte Hinteregger, Irene Windisch, Barbara Kasper, Ina Mastnak, Ingrid Franthal)
Universität Graz, Koordinationsstelle für Geschlechterstudien, Frauenforschung und Frauenförderung
Multikultureller Frauenchor – SoSamma
8. März Komitee
Afro Asiatisches Institut
Die Grazer Grünen
Die Grünen Steiermark
SPÖ Frauen Graz
KPÖ Steiermark
Claudia Klimt-Weithaler Abgeordnete zum Landtag Steiermark und Klubobfrau des KPÖ-Landtagsklubs
Elke Kahr, KPÖ Stadträtin
NRAbg. Berivan Aslan, Frauensprecherin der Grünen
Elke Edlinger
Mag.a Daniela Hinterreiter, Frauenberaterin
Mag.a Katharina Hofmann-Sewera
Mag.a Daniela Jauk, Ph.D
Christian Krizanic
Silvana Rabitsch, Mitglied des Grazer Frauenrates
Elke Riedlberger
NRAbg. Judith Schwentner, Sozialsprecherin der Grünen
Mag.a Eva Taxacher, MA
Mag. Christian Ehetreiber. Obmann ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus
Verein DANAIDA
Drin Tina Eberhart
Barbara B. Edlinger
Selma Etareri, Kunstschaffende
Mag.a Sigrid Fischer, Geschäftsführung Frauenservice Graz
Dr. Barbara Hey, MBA
Mag.a Johanna Ilkow, Juristin, Mediatorin
Anna Reupichler
Anne Rieger, Gewerkschaftlicher Linksblock Steiermark
Eva Ursprung
Andrea Zahlbruckner-Jaufer, Verein kunst.wirt.schaft
Mag.a Eva Hierzberger
Mag.a Gabriele Metz, Ombudsstelle für Frauen und Mädchen in Graz
Genderinstitut Graz
Mag.a Christina Kraker-Kölbl, MA
Sandra Jensen
Nicola Baloch
Isop Schulsozialarbeit
LRin Mag.a Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft
Kea Sophie Laure
Uma Höbl
Mitglieder des Grazer Frauenrats (www.grazerfrauenrat.at)
- Alternative Grüne u. Unabhängige GewerkschafterInnen (AUGE)
- Beratungsstelle TARA Beratung, Therapie u. Prävention bei sexueller Gewalt gegen Frauen/Mädchen
- Caritas der Diözese Graz-Seckau
- LOST SPACE? Verein zur Erforschung der Repräsentation von Frauen im Öffentlichen Raum
- DANAIDA Bildung und Treffpunkt für Frauen
- Eltern-Kind-Zentrum Verein zur Förderung der frühen Eltern-Kind-Beziehung
- Frauengesundheitszentrum
- Frauenservice Graz
- Gemeinderatsklub der Grünen
- Gemeinderatsklub SPÖ
- GLB – Gewerkschaftlicher Linksblock
- Hazissa – Fachstelle für Prävention gegen sexuelle Gewalt
- HELPING HANDS GRAZ
- Antidiskriminierungsstelle Steiermark
- ISOP GmbH Initiative Sozialprojekte GmbH
- Katholische Frauenbewegung der Diözese Graz-Seckau
- KJGG – Kommunistische Jugend Gruppe Graz
- KPÖ-Frauen Graz
- Landesverband der steirischen Kindergruppen
- Mafalda – Verein zur Förderung und Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen
- MigrantInnenbeirat der Stadt Graz
- NOWA Netzwerk für Berufsausbildung
- Österreichisches Frauenforum Feministische Theologie
- P E R I P H E R I E Institut für praxisorientierte Genderforschung
- Referat Frauen & Gleichstellung
- Referat für feministische Politik ÖH Uni Graz
- Steirischer Landesverband der Gehörlosenvereine im ÖGLB
- Techn. Universität Graz Büro für Gleichstellung und Frauenförderung
- Verein Frauenhäuser Steiermark
- Verein Drehungen
- Verein SOMM – Selbstorganisation von und für Migrantinnen und Musliminnen
- Xenos – Verein zur Förderung der Soziokulturellen Vielfalt
Ehemalige unabhängige Frauenbeauftragte
- Brigitte Hinteregger, MA, MBA Frauenbeauftragte der Stadt Graz (2004 – 2008)
- Maggie Jansenberger, MAS Frauenbeauftragte der Stadt Graz (2009 – 2014)
- Maga Drin Daniela Jauk Soziologin, feminist. Künstlerin, Frauenbeauftragte der Stadt Graz (2002 – 2004)
- Maga Barbara Kasper Lehrerin, Frauenbeauftragte der Stadt Graz (1995 – 1998)
- Doris Kirschner Frauenbeauftragte der Stadt Graz (1998 – 2002)
- Drin Grete Schurz Pensionistin, Frauenbeauftragte der Stadt Graz (1986 – 1994)
Einzelpersonen
- Drin Ingrid Franthal Frauenaktivistin, Pensionistin
- Gertraud Kornberger Frauenaktivistin, Pensionistin
- Maga Gudrun Pail Juristin
- Maga Antia Pieber Kunsthistorikerin
- Silvana Rabitsch Frauenaktivistin
- Maga Djamila Rieger Unternehmensberaterin
- Maga Monika Schmidt Sprachpädagogin
- Maga Sigrid Schönfelder Fotografin, Sozialpädagogin
- Maga Brigitte Walter Kunsthistorikerin