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BEST JODEL Stellungnahme zu gewaltverharmlosenden Postings auf der Facebook-Fan-Seite

BEST JODEL Stellungnahme zu gewaltverharmlosenden Postings auf der Facebook-Fan-Seite 150 150 Verein Grazer Frauenrat

Stellungnahme zu gewaltverharmlosenden Postings auf der Best Jodel- Facebook-Seite:

Obwohl Facebook-Postings nicht zu klassischen Werbemittel zählen, sind sie im medialen Zeitalter doch Teil der Untenehmenspräsentation.

Bezugnehmend auf Postings, die sexuellen Mißbrauch bzw. Gewalt an Frauen verharmlosen, halten wir fest, dass diese absolut abzulehnen sind – Sexismus findet sich betreffend des Themas Gewalt in vielfältigen Formen. Gewalt, insbesondere an Frauen, wird als ästhetisch, cool und/oder machtvoll dargestellt, wobei sexuelle Gewalt nicht erst bei Übergriffen beginnt, sondern ihren Anfang in in sexualisierten Präsentation und eben auch in scheinbar harmlosen Witzen nimmt.

Gewalt an Frauen ist ein strukturelles Problem. Werbung wirkt und hinterlässt Spuren in unserem Bewusstsein. Unternehmen stehen in der Verantwortung, Akzeptanz für Gewalt an Frauen durch Werbebotschaften zu verhindern.

STRATEGIEN hilft blocking?

STRATEGIEN hilft blocking? 150 150 Verein Grazer Frauenrat

strategien für | gegen werbeblocking

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VIDEO: FRAUENBILD IN DER WERBUNG Hat sich seit den 1970ern viel verändert?

VIDEO: FRAUENBILD IN DER WERBUNG Hat sich seit den 1970ern viel verändert? 150 150 Verein Grazer Frauenrat

MA48 Weiterleitung der Wiener Watchgroup aus Gründen der Befangenheit.

MA48 Weiterleitung der Wiener Watchgroup aus Gründen der Befangenheit. 150 150 Verein Grazer Frauenrat

MA48

Bild © Stadt Wien

Die Kolleginnen der Wiener Watchgroup haben uns aus Gründen der Befangenheit ein Sujet
der MA 48 (Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark) zugesandt.

Das Sujet der MA 48 zeigt zwei Kinder: einen Jungen, der einen Besen in der Hand hält, im Vordergrund und ein Mädchen im Hintergrund. Darüber ist der Text: „Ich räum auf, Baby! Mach mit!“ zu lesen.

Positiv ist, dass – untypisch für gesellschaftliche Rollenzuweisungen – der Bub die Aufgabe des Aufräumens übernimmt.

Weiters geht die Grazer Watchgroup davon aus, dass sich das Wort „Baby“ im Text als flotte Formulierung an erwachsene Betrachter_innen des Plakats richtet und nicht als abwertende Bezeichnung für Frauen fungiert.

Wir empfehlen allerdings für künftige Werbemaßnahmen, die Geschlechter gleichwertig zu arrangieren (bzw. nicht wie in diesem Sujet das Mädchen hinter dem Bub zu positionieren).

Gemäß den Kriterien der Watchgroup ist dieses Sujet als nicht sexistisch einzustufen.

INTERNATIONALE SUJETS Wie es nicht sein sollte…

INTERNATIONALE SUJETS Wie es nicht sein sollte… 150 150 Verein Grazer Frauenrat

Der Zuständigkeitsbereich der Grazer Watchgroup gegen sexistische Werbung betrifft den Raum Steiermark. Vor kurzem wurden uns allerdings einige Sujets von einer aufmerksamen Beobachterin aus Deutschland zugesandt, die wir hier präsentieren wollen.

All diesen Sujets ist die klassische Form der sexistischen Werbung – die sexualisierte Darstellung von Frauen und Männern – gemeinsam. Frauenkörper (und in letzter Zeit auch immer häufiger Männerkörper) werden von den jeweiligen Unternehmen als universell einsetzbares Werbeinstrument genutzt und so mit den beworbenen Konsumartikeln gleichgesetzt.

Die Grazer Watchgroup bedankt sich für die Einsendung der Sujets.

cocobolo holzbett (Werbung für Massivholzbetten  www.cocobolo.de)

ebay duschwand 2

ebay duschwand(Werbungen für Duschen  www.ebay.at)

möbilia gartendeko2(Werbung für Gartendekoration  www.moebilia.de)

mikrowellenhalterung(Werbung für Mikrowellenhalterung www.dhgate.com)

gepadi bodenbeläge 2

gepadi bodenbeläge(Werbungen für Bodenbeläge www.gepadi.de)

fiat(Werbung von Fiat)

THE NEW STUDENT LIVING? Die Brille reißt’s auch nicht raus…

THE NEW STUDENT LIVING? Die Brille reißt’s auch nicht raus… 150 150 Verein Grazer Frauenrat
milestone1milestone2

 

Das Unternehmen „Milestone“ verteilt Flyer (beispielsweise in der Karl-Franzens-Universität Graz) für modernes Wohnen in speziellen Appartments für Studierende.

Die Vorderseite des Flyers zeigt eine junge Frau die auf einem Bett liegt und liest, der Fokus des Bildes richtet sich allerdings auf ihr Dekolleté. Auf der Rückseite des Flyers ist ebenfalls eine junge Frau abgebildet, diesmal tanzend und nur mit T-Shirt und Unterhose bekleidet.

Die sexualisierte Darstellung von Frauen (und immer öfter auch von Männern) folgt dem Motto „sex sells“ und ist die häufigste und sichtbarste Form der sexistischen Werbung.

Die Frauenkörper im oben genannten Sujet dienen als universell einsetzbares Werbeinstrument, die beiden Frauen werden so zu Dekorationsobjekten degradiert. Das Unternehmen reduziert Weiblichkeit dabei in ihrer Funktion auf „den Blickfang“, wobei die Körper in keinem direkten inhaltlichen Zusammenhang zum beworbenen Produkt (Wohnungen) beziehungsweise den ebenfalls in der Werbung angeführten Dienstleistungen stehen.

Weiters ist ein derartige, vom Unternehmen gewählte Repräsentation von Frauen und deren Körper ein Symbol für Erotik, die beiden Modells werden so zu Erfüllungsgehilfinnen männlicher Heterosexualität.

 

Diese Werbung ist somit gemäß den Kriterien der Watchgroup als sexistisch einzustufen.

EINE FESTIVALSZENE Spass oder Sexismus?

EINE FESTIVALSZENE Spass oder Sexismus? 150 150 Verein Grazer Frauenrat

Sujet_Volksbank

(Sujet © Volksbank)

Eine aktuelle Werbung der Volksbank, die laut der an uns ergangenen Beschwerde an jugendliche Kund_innen geschickt wird, zeigt eine Festivalszene mit jungen Menschen. Ein Mädchen liegt lachend im Matsch, ein Junge und ein Mädchen halten ihre Beine, sie sind umringt von einer Gruppe ebenfalls lachender Jugendlicher. Im Vordergrund des Sujets steht der Spruch „Wir wissen was Spass macht“, begleitet von „Let’s party“.

Auf den ersten Blick ist es schön, lachende Jugendliche in einer Werbung zu sehen. Nicht auf Hochglanz gestylt, sondern in einer anscheinend aus dem Leben gegriffenen Situation: auf einem Festival, ausgelassen und dreckbeschmiert im Matsch.

Die sexistische Darstellung ist hier eine subtile und muss im Zusammenhang mit dem aktuellen Diskurs über Gewalt an Frauen gesehen werden:

Werbung für Jugendliche setzt naturgemäß den Fokus auf zielgruppengerechte Coolness. Allerdings ist es nur das Lächeln der am Boden liegenden jungen Frau, das die Unterscheidung zwischen einer offensichtlich gewaltvollen Szene und einer Darstellung von angeblichem trendy Freizeitspass ausmacht. In der Werbung wird zeitweise ein arrangiertes Setting von Gewalt zum Belustigungsfaktor, der zur Anerkennung in einer Vergnügungsgesellschaft führt. Die Demütigung von Frauen wird verschleiert, das Verharmlosen von Gewalt ist Menschenrechtsverletzung und stellt eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts dar.

Bedenklich ist darüber hinaus auch die Inszenierung der anderen Mädchen in der Rolle der Komplizinnen. Weibliche Komplizenschaft dient hier als Rollenvorbild, das Dulden von Gewalt schafft eine Atmosphäre eines angeblichen Einverständnisses und kann dadurch die Hemmschwelle für Übergriffe senken.

Gewalt an Frauen ist ein strukturelles Problem. Werbung wirkt und hinterlässt Spuren in unserem Bewusstsein. Unternehmen stehen in der Verantwortung, Akzeptanz für Gewalt an Frauen durch Werbebotschaften zu verhindern.

Wir vermuten, dass dieses Sujet nicht gewaltvoll wirken soll. Hinsichtlich des allgemeinen Etablierens von Gewaltdarstellungen und deren Akzeptanz ist dringend Sensibilität angebracht.

Gemäß unseren Kriterien ist dieses Sujet als sexistisch einzustufen.

Die Watchgroup gegen sexistische Werbung bedankt sich bei TARA für die beratende Funktion!

STELLUNGNAHME Landesinnung der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker

STELLUNGNAHME Landesinnung der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker 150 150 Verein Grazer Frauenrat

Vielen Dank für Ihr Schreiben. Gerne möchten wir Ihnen auch unsere Sicht der Dinge darlegen.

Als Vertreter einer der mitgliederstärksten Branchen der Wirtschaftskammer überlegen wir uns seit vielen Jahren sehr genau, wie die Leistungen der steirischen Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker (kurz: Installateure) angemessen visualisierbar sind. Wir wissen, dass es bei Bad und WC um den intimsten Bereich des menschlichen Wohnens geht. Plumpe sexualisierte Darstellungen sind weder der Branche noch der Konsumentinnen und Konsumenten würdig. Das ist auch der Grund, warum wir bei ganz vielen Werbeaktivitäten auf die beliebte gelbe Ente zurückgreifen, die auch zum Maskottchen der Branche und vieler Betriebe geworden ist.

Das von Ihnen beanstandete Sujet bezieht sich auf die Bäderwoche zwischen 14. und 18. März. Das ist für unsere Betriebe eine besonders wichtige punktuelle Aktion, denn das Bad nimmt im heutigen Wohnen einen immer größeren Stellenwert ein. Wir können auf einem Plakat nicht zeigen, was alles an Lösungen für die private Wellnessoase möglich ist, deswegen haben wir uns für eine Szene entschieden, wie sie in den Badezimmern der Welt Tag für Tag vorkommt. Uns war bewusst, dass das Sujet vielleicht etwas pikant ist, aber als Eyecatcher scheint es uns nach wie vor geeignet. Nicht bewusst war uns hingegen, dass man den abgebildeten Mann für einen Installateur halten könnte. Die etwas despektierliche Bemerkung, dass Sie davon ausgehen, dass Installateure bekleidet arbeiten, können wir nur bekräftigen. Ja, das ist so!

Noch eine Anmerkung zur Statistik: Die Branche der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechnik ist tatsächlich stark von Männern dominiert. Wir haben wenige Betriebe, die von Frauen geführt werden, und es sind auch wenig weibliche Lehrlinge in Ausbildung (mit Stichtag 31.1.2016 sind es genau 7). Es ist uns ein großes Anliegen, dass auch Mädchen in diesen sogenannten „Männerberufen“ eine Ausbildung absolvieren. Wir sind uns vollends bewusst, wie wichtig die Überwindung traditioneller Rollenbilder ist, und wir tun unser Bestes, das zu fördern. Wir meinen Frauen also ganz sicher nicht einfach mit und wir machen sie auch nicht unsichtbar, wenn in der Wort-Bild-Marke von den „steirischen Installateuren“ die Rede ist.

Wir bedanken uns nochmals aufrichtig für Ihr Schreiben. Es hat bei uns einen ehrlichen und intensiven Diskussions- und Nachdenkprozess ausgelöst, wie wir in Zukunft noch sensibler mit diesem Thema umgehen können. Wir ersuchen Sie umgekehrt, auch unseren Argumenten und unserem Zugang mit dem gebotenen Respekt und ohne Sarkasmus zu begegnen.

Mit besten Grüßen

Ing. Anton Berger
Innungsmeister

Mag. Klaus Gallob
Innungsgeschäftsführer

#WOMENINBUSINESS Initiative bez. Stockfotografie sollte Vorbild für Werbung werden!

#WOMENINBUSINESS Initiative bez. Stockfotografie sollte Vorbild für Werbung werden! 150 150 Verein Grazer Frauenrat

Eine Initiative stellt das herrschende Bild von arbeitenden Frauen in der Stockfotografie in Frage.

—>>> Info über die Initiative #WomeninBusiness